Aerides stammt aus dem griechischen und bedeutet soviel wie „Luft“ also eine Ableitung von „aer“. Diese spezielle Orchidee ist also „die in der Luft wachsende“.
Von der Aerides kennt man etwa 50 verschiedene Arten, die alle aus den tropischen Wäldern Asiens stammen. Bei uns haben Züchter noch zusätzlich eine ganze Reihe von Kreuzungen geschaffen, zum Beispiel auch mit der bekannten Phalaenopsis (Ergebnis: die Aeridopsis) und der Vanda (Ergebnis: die Aeridovanda).
Der Trieb oder Stamm in der Mitte mit den Blättern kann über einen Meter hoch werden. Daran sitzen lange Luftwurzeln. Die Blätter sind leicht ederartig, vergleichsweise dick und wie ein Bogen gekrümmt.
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Die Blüten stehen in dichten Trauben zusammen. Diese setzen in den Achseln der Stengelblätter an. Sie öffnen sich fast alle gleichzeitig, halten aber sehr lange.
Die Blüten aller Arten besitzen einen schönen Duft.
Die Bestäubung der Blüte einer Aerides-Orchidee in der Praxis
Von der Aerides gibt es eine ganze Reihe von Hybriden, also von gewollten Kreuzungen unterschiedlicher Arten. Züchter erzeugen solche Hybriden durch eine künstliche Bestäubung der Blüten.
Machen Sie ruhig einmal einen eigenen Versuch. Allzu schwierig ist der Vorgang nicht. Nehmen Sie einen feinen Pinsel oder auch ein Wattestäbchen, öffnen Sie nun den Verschluß des Staubbeutels, und heben Sie mit der Pinselspitze den Pollen heraus.
Dieser muß nun vorsichtig auf der Narbe einer anderen Blüte abgestreift werden. Solche Hybriden haben natürlich Merkmale beider Eltern. Welche davon aber überwiegen, läßt sich nur schlecht vorher bestimmen. Lassen Sie sich einfach vom Ergebnis Ihrer Versuche überraschen.
Haltung und Pflege der Aerides
In ihrer Heimat wachsen alle Aerides-Arten auf hohen Bäumen. Auch im Zimmer sollte man sie aus diesen Gründen anstatt in normalen Blumentöpfen besser in Gitterkörbchen, auf Korkstücken oder Rindenbrettchen kultivieren. Solche Epiphyten-Unterlagen können Sie im Fachhandel kaufen. Die meisten Wurzeln dieser Orchideen dringen auch gar nicht in den Pflanzstoff ein, sondern sind reine Luftwurzeln.
Diese Orchideen schätzen einen hellen Platz, an dem sie aber vor allzu greller Sonne geschützt sind. Das ganze Jahr über brauchen sie viel Wärme. Nur A. japonicum soll etwas kühler stehen. Wichtig ist während der Wachstumszeit eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Die Aerides falcatum aus Burma beispielsweise blüht etwa im Mai/Juni. Bei guter Pflege, am richtigen Platz werden die Pflanzen einige Jahre alt. Alle Aerides-Arten sind etwas empfindlich und brauchen viel Pflege. Sie eignen sich daher nicht unbedingt als klassiche Zimmerpflanze, sondern ist nur erfahrenen Gärtner empfohlen.
In den Sommermonaten sollten Sie 2 bis 3 Mal, im Winter einmal in der Woche gießen. Einmal im Monat ist ein wenig Orchideendünger vollkommen ausreichend.
Sollten Sie diese Pflanze umpflanzen wollen, nehmen Sie hierfür stets speziellen Orchideenpflanzstoff. Sorgen Sie für eine gute Drainage. Aber topfen Sie die Pflanzen so selten wie möglich um, da die Wurzeln leicht brechen.
Aerides fängt an zu faulen – Was tun?
Wenn die Pflanzen von der Basis her anfangen zu faulen, haben sie zuviel Wasser bekommen. Es wurde also zuviel gegossen. Um dies zu beheben sollten Sie fortan weniger wässern und für eine gute Drainage im Topf sorgen.
Braune Flecken auf den Blüten entstehen immer dann, wenn beim Gießen die Blüten benetzt wurden und das Wasser längere Zeit darauf stehenbleibt. Vorsicht ist daher auch beim Besprühen dieser Orchidee geboten.
Verfärben sich die Blätter einer Aerides gelblich oder rötlich, ist das fast immer die Folge eines zu sonnigen Platzes. Sorgen Sie an sonnigen Sommertagen für etwas Schatten.
Die Aerides als Epiphyt
Wer sich einen künstlichen Epiphytenstamm bauen möchten, hat damit natürlich den idealen Untergrund für diese und andere Orchideen.
Hier eine kleine Anleitung, was dafür zu tun ist
Schritt 1: Einwickeln in Orchideenpflanzstoff
Die Wurzeln der Pflanze dick in speziellen Orchideenpflanzstoff einwickeln (eine Mischung aus Sphagnum und Baumfarnfasern).
Schritt 2: Mit Draht fixieren
Dann wird dieses Paket mit rostfreiem, kunststoffummanteltem Draht oder mit Nylonschnur in einer Astgabel des Epiphytenstammes festgebunden.
Schritt 3: Gießen mit Zerstäuber
Solche Pflanzen werden natürlich nicht wie üblich gegossen. Benutzen Sie statt dessen den Zerstäuber, und besprühen Sie das Wurzelpaket häufig. Aber Vorsicht, wenn die Pflanze blüht: Die Blütenrispen sollen möglichst kein Wasser abbekommen. Von Zeit zu Zeit können Sie dem Sprühwasser etwas Flüssigdünger zusetzen.