Vertikaler Garten

Vor allem in Städten oder in Wohnungen, die nur eine Terrasse oder Balkon haben, ist der Platz für Pflanzen tendenziell knapp bemessen. Sie möchten auf Grünpflanzen aber trotzdem nicht verzichten? Sie wünschen sich eine außergewöhnliche Variante zur Fassenbegrünung, um fremde Blicke von Ihrer Sitzecke fernzuhalten?

Oder wollen Sie sich an einem lebendigen Bild erfreuen? Wie dem auch sei, ein vertikaler Garten kann Ihnen all diese Bedürfnisse erfüllen.

Gut zu wissen: Der Tropenbotaniker Patrick Blanc war der erste, der Fassaden aktiv nutzte ein lebendiges und grünes Umfeld auch an Wänden zu schaffen. Inspiriert von seinen Expeditionen in Urwälder verwandelte er langweilige europäische Häuserfassaden in blühende, üppige, lebendige Wände.

Mit Hilfe von vertikalen Gärten werden Häuserwände in urbanen Regionen als aktiver Lebensraum für unterschiedliche Wild- und Kulturpflanzen genutzt („Urban Gardening“). Im Grundsatz sind alle übereinander bzw. auf mehreren Etagen gepflanzten Gewächse als vertikale Gärten zu bezeichnen.

Ihr immenser Vorteil besteht im minimalen Platzbedarf bei optimaler Artenvielfalt.

Nachfolgend erfahren Sie, was ein vertikaler Garten ist, wie Sie ihn errichten, welche Gewächse sich für ihn eignen und wie Sie ihn wässern.

Bedeutung und Vorteile des vertikalen Gartens Indoor- und Outdoor

Für besonderes Aufsehen sorgt der vertikale Garten in Städten, weil seine positiven Effekte dort besonders deutlich werden. Es handelt sich um eine senkrechte Konstruktion, die an einer Hauswand oder Mauer befestigt und mit diversen Grünpflanzen eng bestückt ist. Die tendenziell „Outdoor“ angelegten Vertikalgärten verzauberten viele Stadtbewohner woraufhin sich findige Botaniker und auch Hobbygärtner diese Gartenform als „Indoor“-Variante in die eigenen vier Wände holten.

Vorteil 1: Optische Aufwertung
Durch unterschiedliche Blattfarben und -strukturen sowie teils durch Blüten entstehen optische Highlights. Langweilige graue Wände erwachen zu blühendem Leben und können als sinnvolle Art der Gartengestaltung genutzt werden.

Vorteil 2: Lärmschutzeffekt
Der vertikale Garten dient als Lärmschutz, weil er Schallwellen schluckt. Aufgrund seiner isolierenden Wirkung hilft er außerdem in den dahinter befindlichen Gebäuden bei der Einsparung von Heizenergie.

Vorteil 3: Verbesserung des Klimas
Da die Grünpflanzen Schadstoffe aufnehmen und sie teilweise umwandeln, trägt der vertikale Garten auch zur Verbesserung des Klimas bei. Gerade in urbanen Städten mit wenig Grün ein willkommener Effekt.

Vorteil 4: Lebensraum für Insekten und Vögel
Ein weiterer ökologischer Nutzen besteht darin, dass Insekten und Wildvögel in ihm einen Lebensraum finden. Vögel und Insekten werden immer mehr ihres Lebensraumes beraubt und finden in Großstädten kaum noch Nahrung und Nistplätze. Ein Grund mehr etwas dagegen zu tun.

Vorteil 5: Eigene Wohlfühloase
Nicht zuletzt dient er dem Stressabbau. Schaut das menschliche Auge ins Grüne, schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die beruhigen.

Wo wenig Platz zur Begrünung ist, beispielsweise auf der Terrasse oder auf dem Balkon, macht sich der vertikale Garten ebenfalls gut, weil er dort zusätzlich die Aufgabe des Sichtschutzes übernimmt. Da seine Blätter auch im Sommer Feuchtigkeit abgeben, entsteht eine Verdunstungskälte. Somit verändert sich das Kleinklima. Gründe, die für die Anlage eines vertikalen Gartens sprechen, gibt es also viele. Vielleicht lassen auch Sie sich inspirieren.

Aufbau und Konstruktion eines vertikalen Gartens

In der Natur entstehen sogenannte vertikale Gärten oft von ganz allein, wenn sich in Felsspalten und Mauernischen Wildpflanzen ansiedeln. Entweder übertragen der Wind oder Wildvögel Samen von Gräsern, Farnen oder Bodendeckern auf den kargen Boden oder gar Teilstücke von Fettblattgewächsen, die nach einem Regenguss in den Mauerritzen anwachsen.

Wer seine eigene kahle Betonwand oder alte Gartenmauer begrünen möchte, kann aber nicht ohne weiteres vertikal Erde an die Wand bringen und darauf lospflanzen. Langfristig würde hier das Mauerwerk zerstört werden. Es gibt unterschiedlichen Ansatzweisen für Konstruktion und Aufbau, die sich auch in Form des Bewässerungssystem unterscheiden.

Aufbauvariante 1: Original nach Blanc
Der klassische vertikale Garten ist in mehreren Schichten aufgebaut. Das Grundgerüst besteht aus Stahl. Es ist wie ein Gitter gefertigt. Die meisten Systeme können Sie an die Wand hängen, einige Modelle lassen sich auch aufstellen.
Über dieses Gitter hängen Sie ein Netz aus Kunststoff. Es dient als Schutz.

Da ein Pflanzsubstrat in diesem vertikalen Garten kaum Halt finden würde, legen Sie alternativ eine Steinwoll-Matte bzw. eine Schicht aus synthetischem Filz ( Pflanz- und Bewässerungsvlies mit großen und kleineren Löchern) auf. Mit einem kleinmaschigen Drahtgitter fixieren Sie die Gewächse.

Soll Ihr vertikaler Garten im Innenbereich entstehen, schützen Sie die dahinter liegende Wand vorsichtshalber mit einem Anstrich gegen eindringende Feuchtigkeit.

Etwaiges Gießwasser fließt von oben nach unten, wobei sich die Pflanzen selber ziehen was sie brauchen. So können die vertikalen Bepflanzungen, welche mehr Feuchtigkeit benötigen, auch neben solchen gedeihen, die weniger brauchen. Dadurch, dass die Wurzeln nicht von Erde umgeben sind, die Wasser speichern, muss mehrmals täglich bewässert werden, weswegen zu automatischen Smart Home Bewässerungssystemen geraten wird.

Aufbauvariante 2: Vertikal bepflanzt an Natursteinmauer
Eine ähnliche naturnahe Variante schaffen Sie durch die Anlage einer Natursteinmauer, die Sie mit den passenden Gewächsen bestücken. Idealerweise besitzen diese bereits Furchen, Einkerbungen und Löcher, in die entweder Erdsubstrat oder Pflanzenvlies eingebracht wird.

Aufbauvariante 3: Pflanzkästen und Pflanztaschen durch Upcycling Selbstbau
Ebenfalls eine einfache Form des vertikalen Gartens erzielen Sie durch das Anbringen von Pflanzkästen oder Pflanztaschen an Wänden oder Holzpalisaden. Diese kann wunderbar im Selbstbau für zu Hause durchgeführt werden. Realisierbar mit verschiedenen Elementen für Balkon, Terrasse oder Garten.

Achten Sie darauf, dass Palisaden und mächtigere Gestelle die erforderliche Traglast besitzen. Wollen Sie auf keine Pflanzsysteme aus dem Handel zurückgreifen, setzen Sie nach dem Motto „DIY“ eigene Projekte um.

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Idee 1: Alte Dachrinnen
Upcyceln Sie hierzu alte Dachrinnen oder KG-Rohre, die in beliebiger Reihenfolge oder Anordung an die Fassade geschraubt werden. Mit Pflanzsubstrat befüllen und beliebig einpflanzen.

Idee 2: Vertikaler Garten aus Flaschen
Alte Kunststoffflaschen oder Glasflaschen (alternativ auch Blechdosen) hat wohl jeder. Dies kann man zur Hälfte aufschneiden, schön bemalen oder anderweitig gestalten und an der Wand befestigen um sie zu bepflanzen.

Idee 3: Euro Paletten Garten als Regale
Falls Sie zu den Liebhabern von Palettenmöbeln gehören, dürfte Ihnen das Bepflanzen von senkrecht aufgestellten Euro-Paletten nicht unbekannt sein. Auch sie sind nichts anderes als vertikale Gärten.

Das Besondere an ihnen ist, dass Sie diese in beliebiger Höhe und Breite miteinander verschrauben oder über Eck stellen können, so dass Sie in der Anordnung der Paletten einen großen Spielraum besitzen. Vergessen Sie bei dieser Variante nicht, die Pflanzkästen mit einem Vlies auszukleiden, damit beim Gießen keine Erde ausgespült wird.

Der eigentliche vertikale Garten jedoch ist ein aus Grünpflanzen „gemaltes“ Bildkunstwerk, das auch unter der Bezeichnung „lebende Wand“ bekannt ist. Sie können den vertikalen Garten in unterschiedlichen Größen selbst anfertigen beziehungsweise ihn als fertiges Pflanzsystem erwerben.

Idee 4: Pflanzenregale und Blumentopfwände

Keine klassische Pflanzenwand, aber ebenfalls eine schöne Variante Mauern und Wände zu begrünen, ist es Regale anzubringen und darauf üppige Pflanzkulturen anzupflanzen. Auch Wände mit aufgehängten Blumentöpfen können verzücken und als eine Abwandlung zu komplett zugewachsenen Pflanzenwänden durchgehen.

Der klassische vertikale Garten ist in mehreren Schichten aufgebaut. Das Grundgerüst besteht aus Stahl. Es ist wie ein Gitter gefertigt. Die meisten Systeme können Sie an die Wand hängen, einige Modelle lassen sich auch aufstellen. Über dieses Gitter hängen Sie ein Netz aus Kunststoff. Es dient als Schutz.

Da ein Pflanzsubstrat in diesem vertikalen Garten kaum Halt finden würde, legen Sie alternativ eine Steinwoll-Matte auf. Mit einem kleinmaschigen Drahtgitter fixieren Sie die Gewächse. Soll Ihr vertikaler Garten im Innenbereich entstehen, schützen Sie die dahinter liegende Wand vorsichtshalber mit einem Anstrich gegen eindringende Feuchtigkeit.

Nach ein 1-2 Jahren hat man mit etwas gärtnerischen Geschick eine echte Pflanzenwand geschaffen, die nicht nur dicht und schön anzusehen ist, sondern auch als Trennwand auf Balonen zum Nachbarn fungieren kann.

Als moderne und technisch anspruchsvolle Form kann auch Hydroponik in Wohnung und Kleingarten eine echte Alternative sein um Wände noch effektiver zu bepflanzen.

Bewässerung und Bewässerungssysteme für vertikale Gartenformen

In den meisten Fällen erfolgt ein vertikaler Aufbau ohne Erde bzw. sehr wenig Erde, was dazu führt, dass kein oder kaum Wasser gespeichert werden kann. Um Austrocknung zu verhindern muss mit einem entsprechenden Bewässerungssystem gearbeitet werden.

Unterhalb des vertikalen Gartens wird grundsätzlich ein Auffangbecken für das ablaufende Gießwasser gebaut. Es dient sowohl als Wasserauffangbehälter als auch als Vorratsbehälter. Die Bewässerung erfolgt je nach Hydrokultur selbst im Winter zwischen drei bis fünf Mal täglich, so dass sich das Wasser im ständigen Kreislauf befindet.

Mit Hilfe einer Pumpe, wird das Wasser von unten nach oben gepumpt. Während des Kreislaufes verdunstet es und wird von den Pflanzen verbraucht. Dies sollte täglich nachgefüllt werden. Je nach Größe des vertikalen Gartenbereiches kann dies 5-10 Liter Wasser bedeuten.

Das Bewässerungssystem sollte aus Rohren bestehen, welches bei Frost nicht platzen kann und im Outdoor-Bereich idealerweise genau wie die enthaltenen Pflanzen winterhart sind. Das Rohr leitet das Wasser zu und verläuft dann horizontal oberhalb des Gartens. In diesem Bereich werden nun alle 10cm Löcher in das Rohr gebohrt, um einen Bewässerungsstrahl durchzulassen.

Für Vertikale Gärten aus Flaschen und anderen Behältern empfiehlt sich eine Micro-Drip-Variante. Hierbei werden in jeden vertikal angebrachten Behälter spezielle Tropfer angebraucht, der rund um die Uhr im Tropfverfahren Wasser zuleitet.

Tipp: Mit Einsatz von Moosarten kann die natürliche Funktion der Wasserspeicherung genutzt werden. Pflanzen sie hierzu wasserspeichernde Moosarten dazu um eine ausufernde Bewässerung zu vermeiden.

Ansonsten bewähren sich Systeme mit einer Tröpfchenbewässerung. Diese leiten das Wasser von einem Speicher aus direkt in die Substrat- beziehungsweise Steinwoll-Schicht, die sich vollsaugt und die Gewächse über eine längere Zeit mit Flüssigkeit versorgt.

Automatische Systeme füllen die Steinwolle immer dann auf, wenn sie ausgetrocknet ist. Bei hochwertigen Bewässerungssystemen lassen sich die Intensität und Häufigkeit regeln. Wenn Sie die relativ hohen Anschaffungskosten hierfür nicht investieren möchten, besinnen Sie sich auf althergebrachte Verfahren zurück.

Integrieren Sie Baumwollfäden in die Nutzschicht, die Sie in einem Wasserspeicher enden lassen. Sie wirken wie Dochte, indem sie das Wasser bis in die Steinwoll-Schicht ziehen.

Für andere Arten an vertikalen Gärten wie für Pflanztaschen, Kästen und Töpfe eignen sich ebenfalls automatische Bewässerungssysteme. Oder sie gießen manuell. Reichen Sie bei steigenden Pflanzhöhen mit dem Arm nicht mehr an die Gefäße heran, verwenden Sie einen Gießstab. Bedenken Sie, dass jede Pflanzenart eigene Ansprüche an die Wasserversorgung stellt.

Echte und geeignete Pflanzen für vertikal angelegte Gärten

Bevor Sie Ihren vertikalen Garten anlegen, suchen Sie den passenden Standort aus. Dieser bestimmt, welche Pflanzenarten Sie später verwenden. Sukkulenten und die meisten Kräuter beispielsweise bevorzugen einen sonnigen Stand. Hierzu zählen:

  • Fetthenne
  • Seestern
  • Thymian
  • Lavendel

Ebenso eignen sich niedrige sonnenhungrige Stauden wie:

  • Frauenmantel
  • Steinaster
  • Teppichphlox
  • Duft-Gartennelken
  • Bodendecker-Nelken

Sie dürfen auch ruhig etwas windig sein. Leuchtend gelbe Akzente setzt der Goldtaler im sonnigen vertikalen Garten.

Mit niedrigen Gräsern wie dem Bärenfellgras lockern Sie die Bepflanzung auf. Mit Sedum-Mischungen können Sie Ihr lebendiges Wandbild ebenfalls interessant gestalten, zumal die meisten Arten blühen und das je nach Art in unterschiedlichen Farben, Formen, Höhen und zu unterschiedlichen Zeiten.

Moose und Farne lieben hingegen den Schatten und Halbschatten. Letztere präsentieren vergleichsweise viel Blattmasse, dennoch wirken ihre Wedel filigran. Eine schönen Kontrast zu deren dunkelgrünen Blättern bilden unter anderem buntlaubige Funkien, die auch außerhalb ihrer Blühzeit attraktiv aussehen.

Sie sollten diesen Gewächsen eine ausreichend große Wandfläche zur Verfügung stellen können, damit sie voll zur Geltung kommen. Für den Indoor-Bereich wählen Sie entweder Freiland-Arten, die Wärme und trockene Luft tolerieren wie die Walderdbeere oder Zimmerpflanzen, die sich zur vertikalen Bepflanzung eignen, beispielsweise Tillandsien, die Sie allerdings nicht einpflanzen, sondern auf dem Gitter fixieren.

Sie können diese auch auf Wurzeln befestigen, die Sie auf dem Grundgerüst anbringen. Anstatt sie zu wässern, besprengen Sie die Gewächse mit kalkfreiem Wasser, das Sie zuvor auf Zimmertemperatur bringen.

Zimmerfarne, Kakteen oder Bromelien stehen Ihnen für den vertikalen Garten im Zimmer in einer vielfältigen Auswahl zur Verfügung. Damit Sie einen 3D-Effekt erzielen, variieren Sie die Höhen der Gewächse.

Bei Bromelien müssen Sie beim Einsetzen in die Steinwoll-Schicht darauf achten, dass sie leicht schräg stehen. Denn Gießen sollten Sie diese ausschließlich in ihre Blatttrichter. Das verabreichte Wasser darf jedoch nicht wieder hinauslaufen. Unterscheiden Sie bei der Pflanzenauswahl für den vertikalen Zimmer-Garten auch den Einsatzbereich.

Nicht alle Gewächse gedeihen in jedem Raum gleich gut. Und nicht alle möchten Sie überall vorfinden. Diejenigen, die sehr viel Wasser verdunsten, würden im Schlafzimmer die Luftfeuchtigkeit zu sehr anheben, so dass die Gefahr der Schimmelbildung besteht.

Kakteen ist es im Badezimmer zu feucht. Wo Sie arbeiten und in Ruhe nachdenken wollen, könnten Sie sich durch stark duftende Arten gestört fühlen. Für das Arbeitszimmer sollten Sie bevorzugt Pflanzenarten wählen, die die Luft reinigen.
Zu diesen zählt unter anderem die Grünlilie. Auch sie eignet sich für die vertikale Bepflanzung. Bilden sich an ihr im Laufe der Zeit zu viele Ableger, schneiden Sie diese einfach mit dem Messer ab. Sie können sie an anderer Stelle oder im Topf neu einsetzen und bewurzeln lassen. Oder Sie lassen mit ihnen die nächste lebende Wand entstehen.

Tipp: Achten Sie beim Zusammenstellen der Gewächse für ihren vertikalen Garten unbedingt darauf, dass die Bedürfnisse der einzelnen Arten und Sorten hinsichtlich des Lichteinflusses, der Zusammensetzung des Substrats, der Temperaturansprüche und der Luftfeuchtigkeit zusammenpassen und gönnen Sie ihnen stets ausreichend Licht.

Bringen Sie den Zimmer-Garten entweder in Fensternähe an, um den Tageslichteinfluss voll auszunutzen oder stellen Sie Pflanzenlampen auf. LED-Pflanzenlampen können Sie unbedenklich mehrere Stunden am Tag brennen lassen, ohne dass sich Ihre Stromrechnung merklich erhöht.

Sofern Ihr vertikaler Outdoor-Garten ganzjährig begrünt sein soll, befestigen Sie ihn mit der Rückseite an einer Außenmauer. So profitiert er im Winter von der abstrahlenden Wärme der Mauer, die Wurzeln der Gewächse frieren nicht so stark durch.
Je nach System und Empfindlichkeit der Bepflanzung kann die Anbringung eines zusätzlichen Winterschutzes dennoch erforderlich sein. Steht der vertikale Garten frei in Ihrem Garten, beispielsweise weil er als Raumteiler dient, dämmen sie ihn vorsorglich, indem Sie eine dicke Schicht aus Styropor integrieren.

Oder geben Sie Schafwolle beziehungsweise andere Dämm-Materialien in die Schutzschicht hinein.

Beim Zusammensetzen des vertikalen Gartens müssen Sie ebenfalls ein System zur Bewässerung verbauen, da das Gießen mit der Gießkanne kaum möglich ist.
Pflanzen mit einem hohen Wasserverbrauch können Sie in Hydrokultur gedeihen lassen.

Abschließend noch ein anschauliches Video über Vertikale Gärten