Holzpflege im Garten – Naturhölzer nachhaltig vor Verwitterung schützen

Holz ist im Garten ein beliebter Baustoff, aber auch Zaunlatten und die Stiele der Gartenwerkzeuge sind meistens aus Holz. Viele Gärtner bevorzugen Naturmaterialien für den Einsatz im Garten und verwenden nicht so gerne Kunststoffe. In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die besten Pflegeprodukte für unbehandelte Naturhölzer vor, welche vor allem für den Einsatz im Freien geeignet sind.

Die Tischoberfläche im Haus lässt sich durch diverse Polituren und ölhaltige Lasuren zum Glänzen bringen, im Freien muss unbehandeltes Holz vor allem gut gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Gerade im Winter kann es durch Vereisungen ansonsten leicht zu einem Aufplatzen des Holzes kommen, da sich Wasser im gefrorenen Zustand ausdehnt.

Aber auch Wildwuchs von Moos oder die Wurzeln von Rankpflanzen, wie etwa Efeu oder wildem Wein, können das Holz schädigen, sodass es ohne die richtige Pflege von innen heraus vermodern kann oder sich Schädlinge im Holz ansiedeln.

Gegen diese Schädlinge muss Holz im Garten geschützt werden

Holzschädlinge können zum einen Insekten sein, wie zum Beispiel der Hausbock oder der gemeine Nagekäfer. Aber auch andere Mikroorganismen wie Pilze oder Flechten können das Holz im Garten nachhaltig schädigen und unbehandelt sogar zerstören.

Im Garten sind Insekten, die Holz fressen, durchaus nützlich, da abgestorbene Teile von Pflanzen oder Bäumen durch diese Tiere auf natürliche Weise in Humus umgewandelt werden können, was sich auf den Gartenboden überaus günstig auswirkt und diesen mit Nährstoffen anreichert. Sogar Lehmboden verbessert sich hierdurch.

Im Gartenhaus aus Holz oder dem Gartenzaun sowie auch an anderen Holz-Installationen im Garten wie einer Pergola können diese kleinen Lebewesen aber großen Schaden anrichten, was den Gärtner nicht nur sehr ärgert, sondern auch zu umfangreichen Sanierungsmaßnahmen führt, damit ein Abriss vermieden werden kann.

Die Larven von Holz fressenden Insekten sehen aus wie kleine Würmer, woher auch der Name „Holzwurm“ rührt. Diese können von einigen Monaten bis hin zu mehreren Jahren im Holz heranwachsen, bevor der Schädlingsbefall überhaupt entdeckt wird. Überprüfen Sie am besten in regelmäßigen Abständen, ob die Oberflächen aller Hölzer im Garten noch eben sind und frei von Bohrlöchern, welche jedoch nur einen Millimeter oder noch kleiner sein können.

Durch diese Anbohrungen legen die adulten Holzkäfer Eier ab, die Larven schlüpfen im Inneren der Hölzer und beginnen rasch nach der Geburt damit, die befallenen Holzarten anzunagen. Mit der Klopfprobe lässt sich zusätzlich von außen überprüfen, ob sich im Inneren des Holzes Hohlräume befinden. Verwenden Sie dazu am besten einen kleinen Hammer aus Gummi oder Metall und achten Sie darauf, an welchen Stellen sich die Höhe des Tons verändert. Dies weist auf einen von außen unsichtbaren Hohlraum im Holzinneren hin.

Altbewährte Hausmittel gegen Holzwurm und Hausbock

Schon unsere Urahnen haben sich mit lästigen Insekten herumschlagen müssen, welche Holzhäuser, Schuppen oder auch Außentoiletten angegriffen haben. Heute gibt es zwar diverse Chemikalien gegen diese weitverbreiteten Holzschädlinge, vielen Gärtnern ist es aber wichtig, möglichst wenig Gifte im eigenen Garten einzusetzen um vor allem biologisch Gärtnern zu können.

Zwei natürliche Feinde der Holzfresser sind große Hitze, aber auch kalte Temperaturen überstehen die Käferlarven nicht unbeschadet. Sind einzelne Holzelemente befallen, welche sich abmontieren lassen, können diese zum Beispiel im Backofen bei einer Temperatur von etwa 60 °C für ungefähr eine Stunde aufgeheizt werden. Dies tötet die Holzwürmer zuverlässig ab, lediglich die Löcher bleiben im Holz zurück.

Auch starker Frost im Winter mit hohen Minusgraden machte es Holzkäferlarven schwer, bis zum Frühjahr im Holz zu überleben. Kleine Holzteile, welche Käferfraß aufweisen, können für zwei Tage in der Gefriertruhe behandelt werden und sind danach frei von Holzwürmern.

Geruchsfallen aufstellen für Holz-Schädlinge

Die meisten Holzkäfer lieben Eicheln, allein der Geruch von frischen Eicheln kann auch die Larven anlocken. Es ist möglich, eine Kette aus frisch gesammelten Eicheln anzufertigen und die Früchte an mehreren Stellen anzubohren, damit möglichst viel Eichel-Geruch verströmt wird. Diese Holzwurmfallen hängen Sie am infizierten Gartenhaus auf, oder zum Beispiel entlang der angefressenen Holzlatten des Gartenzauns.

Ob alle Käferlarven umgesiedelt sind, lässt sich dadurch überprüfen, dass nach einigen Tagen frische Eicheln dazu gehängt werden. Bleiben diese frei von Bohrlöchern, ist davon auszugehen, dass sich alle Käferlarven in die aufgehängten Eicheln gesetzt haben. Entsorgen Sie diese nicht auf dem Komposthaufen, da sich die Holzschädlinge sonst von hier aus wieder im Garten verbreiten könnten.

Essig hilft gegen Schädlinge im Holz und beugt Schimmel vor

Hoch dosierter Essig tötet Holzschädlinge ab, ohne die Umwelt zu belasten. Diese Art der Schädlingsbekämpfung ist auch für das Holz überaus schonend, da nur die Stellen behandelt werden, die auch wirklich vom Schädlingsbefall betroffen sind. Es kann einfach mit einer Spritze aus der Apotheke, welche für nur wenige Cent zu haben ist, Essig Essenz aufgezogen werden, ohne diesen zu verdünnen.

Ohne Kanüle wird die Plastikspritze direkt am Bohrloch im Holz angesetzt, mit etwas Druck injizieren Sie den Essig in das Holz. Es kann nötig werden, die Prozedur für bis zu zwei Wochen alle paar Tage zu wiederholen, da manche Larven von Holzschädlingen überaus widerstandsfähig sind. Essig ist ebenso ein natürliches Hausmittel gegen Schimmel, es tötet die sichtbare Oberfläche ebenso zuverlässig ab wie Myzel und Sporen.

Das Gartenhaus vor Verwitterung schützen

Ein Gartenhaus aus unbehandeltem Echtholz sieht zwar schön aus im Garten, bedarf jedoch einer besonderen Pflege, wenn die Hölzer nicht anfangen sollen zu schimmeln oder zu verwittern. Auf https://www.pineca.de gibt es Vollholz-Gartenhäuser in ganz verschiedenen Ausführungen, für die diese Pflegetipps geeignet sind. Am besten ist ein witterungsbeständiger Anstrich mit einer speziellen Holzlasur geeignet, um das Gartenhaus oder den Schuppen im Garten lange schön zu halten. Dabei gibt es Holzlasuren, welche keinen unnatürlichen Glanz hinterlassen, was von manchen Gärtnern nicht gewünscht ist.

In jedem Fall kann eine Holz-Politur für Außen dafür sorgen, dass die natürliche Holzfarbe so richtig zur Geltung gebracht wird, die Hölzer frisch aussehen und auch die feine Maserung nicht übertüncht wird. Aufgetragen wird eine derartige, witterungsbeständige Holzlasur einfach mit einem Pinsel aus dem Baumarkt, am besten Anfang Herbst, wenn noch nicht mit vielen Niederschlägen zu rechnen ist.

Im Frühjahr kann der Anstrich wiederholt werden, bei starker UV-Belastung können empfindliche Naturhölzer ohne entsprechende Pflege austrocknen, brüchig werden oder Risse bekommen. Aus diesen Vertiefungen sind Mikroorganismen wie Pilze oder ein Pflanzenbefall nur schwer zu entfernen.

Moos und Flechten von Hölzern im Garten entfernen

Hat sich Moos gebildet, kann dieses meist nicht einfach abgekratzt werden, da sonst die Oberfläche des Holzes aufgeraut wird, wodurch sich Parasiten leichter einnisten können. Eine besonders ökologische Methode, um Holz im Garten von Schimmel- oder Pflanzenbewuchs zu befreien, ist ein Hochdruckreiniger, welcher ebenfalls sehr wirkungsvoll Unkraut auf Gehwegen entfernen kann. Dieses Gerät kann für wenige Euro stundenweise im Baumarkt ausgeliehen werden, wenn es nicht ständig im Garten verwendet werden soll.

Der große Vorteil eines Hochdruckreinigers ist, dass auch stark haftende Verunreinigungen sanft und natürlich entfernt werden können: Ausschließlich mit der Kraft des klaren Wassers und ganz ohne giftige Schadstoffe, welche den Gartenboden schädigen oder auslaugen können.

Moos und Pilze im Garten ohne Pflanzengifte entfernen

Mit einem Hochdruckreiniger lässt sich Moos ebenfalls von der Gartenmauer entfernen, ohne die Lackierung zu beschädigen. Auch auf dem Dach des Gartenhauses kann ein Hochdruckreiniger dabei helfen, viel Zeit einzusparen. Es dauert nämlich bis zu vier Mal so lange, wenn Moos und andere Pflanzen per Hand entfernt werden.

Auch Bodenfliesen im Garten lassen sich nicht nur von Pilzbefall, welcher die Bodenplatten dunkel verfärbt, oder von Verwucherungen aller Art befreien, auch die Oberfläche der Holz-Gartenbank oder der Gartenzaun lassen sich mit einem Hochdruckreiniger zügig und ohne großen körperlichen Aufwand sauber machen.

Vor dem Auftragen einer schützenden Holzlasur sind Trockenzeiten einzuhalten

Möchten Sie das Holz im Freien anschließend versiegeln, um es vor einer Verwitterung zu schützen, sollten Sie ihm eine Trockenzeit von etwa 48 Stunden geben. Bei wenig Sonnenschein und trübem Wetter kann diese Zeit auch länger sein. In jedem Fall sollte das zu behandelnde Holz möglichst trocken sein, bevor es weiterbearbeitet wird. Ansonsten kann es leicht passieren, dass Feuchtigkeit im Inneren der Hölzer eingeschlossen wird, welche dort zu einer Vermoderung führen kann.

Auch Pilzsporen finden auf diese Weise einen idealen Nährboden und könnten das Echtholz von innen heraus zersetzen, sodass es trotz Lasur und Witterungsschutz zu Schäden im Holz kommen kann, die einen Abriss oder Austausch nötig machen.

Das passende Holz für draußen auswählen

Der lebendige und aktive Baustoff Holz „arbeitet“ und kann sich über die Jahre verändern. Weiche Hölzer sind besonders anfällig, da Schädlinge tierischer und pflanzlicher Natur besonders leicht eindringen können. Balsa ist eine besonders leichte Holzart, welche für Bastelarbeiten sehr gut geeignet ist. Dieses weiche Holz benötigt unbedingt einen wasserdichten Anstrich mit Lackfarbe und ist für den Einsatz im Freien nicht geeignet.

Auch die Pappel ist ein weiches Holz, welches sich sogar mit einem Finger eindrücken lässt. In der Industrie kommt das Holz der Pappel am ehesten zur Produktion von Brennstoffen in Frage.

Fichtenholz ist ebenfalls sehr leicht, verfügt jedoch über eine etwas höhere Dichte. Für den Einsatz im Freien ist es unbehandelt nur bedingt geeignet. Mit einer witterungsbeständigen Isolierschicht kann der günstige Rohstoff Fichte jedoch im Garten verwendet werden, wobei sich die etwas hellere Tanne aufgrund der feineren Maserung besser eignet.

Kirsche ist ein unempfindliches und robustes Holz, was jedoch als besonders hochwertig gilt. Aus Kirschenholz lassen sich bezaubernde Stifte drechseln, ebenso wie aus Rosenholz. Für den Einsatz zum Bau von Gartenhäusern oder Gartenlauben kommt Kirschholz nur selten zum Einsatz, da diese Holzhäuser um ein Vielfaches teurer sind als Gartenhäuser aus widerstandsfähigen Nadelbaumhölzern.

Holzlasur und Holzfarbe gegen Feuchtigkeit und Schädlingsbefall einsetzen

Im Fachhandel gibt es ganz unterschiedliche Lasuren für Hölzer, die sich dauerhaft im Freien befinden. Manche Holzfarben sind mit speziellen, antimykotischen Inhaltsstoffen versehen und schützen vor Schimmelbefall und anderen Flechten. Diese lassen sich sehr gut als Grundierung verwenden, und können nach einer ausreichend langen Trockenzeit mit einer wasserabweisenden Schicht überstrichen werden. Wer das Naturholz im Garten möglichst natürlich erhalten möchte, sollte darauf achten, nicht zu stark glänzende Lacke und Holzfarben zu verwenden.

Eine witterungsbeständige Holzlasur muss nicht immer wie Lackfarbe glänzen, es gibt auch matte Anstrichfarben für Garten-Hölzer. Ölhaltige Lasuren und Holzfarben sollten als Grundierung vermieden werden, da eine weitere Schicht nur schwer haften kann. Kommt es zu einem Abblättern der obersten Schutzschicht auf dem Holz, kann an diesen Stellen Feuchtigkeit eindringen, was zu den oben geschilderten Problemen führt. Holzschutzlasuren sollten mindestens einmal im Jahr präventiv erneuert werden, besser ist jedoch ein Anstrich der Hölzer im Freien alle sechs bis acht Monate.