Wer lange Freude an seinem Garten und seinen Pflanzen haben möchte, der setzt keine Pestizide ein oder? Der Grundgedanke des biologischen Gärtnerns sagt aus, dass man eine Gartenbewirtschaftung ausschließlich mit natürlichen Mitteln durchführt um dabei den ökologischen Naturkreislauf des Gartens nutzt um ein blühendes Leben nachhaltig zu erhalten.
Viele Gartenfreunde nutzen bewusst oder auch unterbewusst keine Chemie und verhalten sich instinktiv bereits sehr ökologisch ohne es zu bemerken. Der Einsatz vom Kompost ist ein gängiges Beispiel für einen natürlichen Einsatz im Biogarten.
Wir zeigen ihnen hier Methoden und Werkzeuge, wie auch sie ihren Garten komplett biologisch pflegen und bewirtschaften können um dem Kreislauf der Natur perfekt nahe zu kommen.
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Gesunde Erde bekommen und erhalten
Alles wächst in der Erde, also macht es Sinn im Stile eines Biogärtners genau hier zu beginnen, denn Erde ist nicht gleich Erde. Es gibt ganz verschiedene Gartenböden mit unterschiedlichen Eigenschaften, die es richtig zu nutzen gilt will man ohne Gift und Chemiedünger optimale Ergebnisse erzielen.
Kenntnisse über die Bodenbeschaffenheit sind essentiell, denn wenn man blind versucht den Boden zu bearbeiten, kann das zu schlechten Wachstumsergebnissen und ungewollten Entwicklungsstörungen führen.
Führen Sie also am Anfang eine Bodenanalyse durch. Entweder durch einen Schnelltest oder durch ein Labor. Die Grundsubstanz des Bodens ist schnell bestimmt. Man hat im Garten entweder sandigen Boden, lehmigen Boden oder eine Mischung davon. Dementsprechend kann man reagieren. Wer noch zusätzlich Kenntnis über die enthaltenen Nährstoffe hat, kann noch gezielter düngen.
Die erste Bearbeitung des Bodens eines biologischen Gartens erfolgt im Frühling zu beginn der Wachstumsperiode. Hier sollte grundsätzlich eine Auflockerung des Bodens erfolgen.
Schritt 1: Boden lockern
Im ersten Schritt wird der Boden luftiger und wasserdurchlässiger gemacht (insbesondere bei lehmigen Böden).
Schritt 2: Frischen Kompost auftragen
Ideal als Mulchschicht hat sich frischer Kompost erwiesen, der alle Nährstoffe mitbringt. Tragen sie diesen gleichmäßig auf und harken sie ihn leicht ein.
Wird diese jedes Jahr wiederholt, können sie dem Boden alle Nährstoffe zuführen und den Pflanzen ein optimales, natürliches Wachstumsumfeld bieten. Er bleibt lebhaft, lockt die wichtigsten Garten Nützlinge an und erhält eine gesunde Erde sowie nachhaltige Bodenfruchtbarkeit.
Natürliches und ökologisches Düngen
Jeder Gärtner weiss, dass ohne Düngen zwar gute Ergebnisse, aber keine hervorragenden Ergebnisse erzielt werden. Das Credo eines ökologischen Gartens besagt allerdings, dass ausschließlich aus nachhaltigen Quellen und ohne Chemie gedüngt wird. Sie schaden langfristig dem Boden, gelangen ins Grundwasser und vertreiben Nützlinge, die im Garten händeringend gebraucht werden.
Die Natur gibt uns aber im Grunde alles in die Hand um das selber zu bewerkstelligen ohne auf Chemiedünger zuzugreifen. So geht’s:
1. Kompost anlegen und nutzen
Organischer Kompost ist der biologisch beste Dünger egal welche Bodenart Sie besitzen. Er kann leicht selber aufgesetzt werden, nimmt Herbstlaub, Gartenabfälle und Bioabfälle aus der Küche auf und produziert auf lange Sicht natürliche Komposterde zum Aufbessern des Bodens, zum Düngen und zur Gesunderhaltung des Erdreichs. Biologisch Gärtnern bedeutet aktiv mit Kompost arbeiten. Hier ist der beste Komposter für den Garten im aktuellen Test und Vergleich.
2. Gartenpflanzen stärken
Ein weiterhin gutes Hilfsmittel um das ökologische Gärtnern zu perfektionieren, ist die gezielte Stärkung der Gartenpflanzen um sie widerstandsfähiger zu machen. In Zeiten von Trockenheit oder kalten, langen Wintern wirkt sich dies positiv aus. Eine regelmäßige rein biologische Stärkung kann mit dem Einsatz von selbst gemachter Brennesseljauche erfolgen, die zusammen mit dem Gießwasser verabreicht werden kann. Darüberhinaus gibt es auch fertige Stärkungsmittel für Pflanzen im Geschäft, welche allerdings mit dem BVL-Etikett ausgezeichnet sein sollten.
Mischkulturen für biologisches Gartenleben
Ein typischer Garten, der der Ideologie eines ökologischen Gartens folgt, ist bestückt mit Mischkulturen. Dies bedeutet einfach, dass nicht strikt immer das gleiche gepflanzt wird, sondern ein reichliches Sammelsurium verschiedenster Pflanzenkulturen. Denn genau so präsentiert sich die wilde Natur in ihrer reinsten Form. Dort wächst auch alles quer durcheinander.
Das bedeutet im eigenen Biogarten nicht, dass man nicht mehrere Pflanzenarten in Reihe oder auf einem Haufen pflanzen darf, sondern dass man angrenzend gleich wieder ganz andere Kulturen gedeihen lässt. Ähnlich wie in einem Kräutergarten, fühlen sich zahlreiche verschiedene Pflanzen nebeneinander wohl und bereichern sich gegenseitig. Wenn man richtig kombiniert schafft man eine „Win-Win-Situation“.
Darüberhinaus kann auch über ein mehrjährige Fruchtfolge nachgedacht werden. So werden an ein und denselben Plätzen nach absterben einer Kultur mal andere Pflanzenarten kultiviert, die andere Nährstoffkombinationen aus dem Boden ziehen. Das Erdreich bleibt so lebendig und der Boden wird nicht einseitig ausgezehrt.
Nützlinge anlocken, Schädlinge biologisch abwehren
Die Natur birgt natürlich auch allerlei Insekten und Schädlinge, die eine Gefahr für Pflanzen darstellen können. Man kann diese auch ohne Chemie bekämpfen, muss aber wissen wie am besten. Die biologisch verträglichste Maßnahme ist das Anlocken von Nützlingen zur Vorbeugung gegen eben diese Schädlinge wie Milben, Zecken oder ähnliches. In unserem Beitrag finden sie zahlreiche Maßnahmen Nützlinge zu fördern.
Nützlinge sind wahre Gartenpfleger und vertilgen massenweise Schädlinge ohne dass man es merkt. Ein schmatzender Igel des nachts ist also ein gutes Zeichen.
Ist allerdings schon ein Befall passiert, kann man auf Mittel zurückgreifen, die anhand einer Positivliste daraufhin geprüft werden können, ob sie zum biologischen Gärtnern geeignet sind. Städte und Gemeinden führen diese Listen meist recht aktuell. Alternativ kann auch Brennesselsud eingesetzt werden, welches rein natürlich ohne Einsatz von Chemie sehr wirksam ist.
Gegen Nacktschnecken, die zu regelrechten Plagen werden können folgende Methoden eingesetzt werden.
- Aufsammeln per Hand
- Aufstellen von Schneckenzäunen
- Nutzen von Hochbeeten
- Aufstellen von Schneckenfallen