Pflanzen für sandigen Boden

Millionen von Jahren nehmen natürliche Umweltfaktoren wie Niederschläge, wechselnde Temperaturen, Gesteinsverwitterungen, der Bewuchs der Erde mit Pflanzen sowie deren Zersetzung, der Wind und Mikroorganismen Einfluss auf die Beschaffenheit des Bodens. So auch im eigenen Garten.

Die beschriebenen Einflüsse sind ursächlich dafür, dass diverse Bodenarten existieren, beispielsweise der lehmige und nasse Boden, der das genaue Gegenteil des trockenen und sandigen Bodens darstellt. Für das gute Gedeihen vieler Pflanzenarten ist Letzterer nicht optimal, da seine Eigenschaften den Bedürfnissen der Gewächse kaum gerecht werden. Denken Sie an die fehlende Vegetation in der Wüste.

Vielleicht findet sich so ein Sandboden auch in Ihrem Garten. Sie werden bald feststellen, dass es kaum lohnt, auf so einem Untergrund alle Obst- und Gemüsearten anzubauen. Bei einigen lassen die Ernteerträge zu wünschen übrig. Auch von den Zierpflanzen dürften einige kümmern oder eingehen. Doch ein Grund zu verzagen ist dies nicht.


Sie können durch spezielle Pflegemaßnahmen Ihren trockenen und sandigen Gartenboden aufwerten. Wenn Sie obendrein diejenigen Pflanzenarten auswählen, die mit den vorhandenen Standortbedingungen am besten zurecht kommen, werden Sie über das üppige Gedeihen in Ihrem Garten staunen. Der nachfolgende Artikel soll Ihnen bei der Pflanzenauswahl für den trockenen und sandigen Boden behilflich sein und aufzeigen welche Pflanzen gut auf Sandboden wachsen.

Durch Pflegemaßnahmen den trockenen, sandigen Boden verbessern und aufwerten

Einen Sandboden erkennen Sie daran, dass er Ihnen beim Aufnehmen mit der Hand schnell durch die Finger rieselt. Es handelt sich um einen leichten Boden, der nur wenige bis gar keine humosen und lehmigen Anteile besitzt.
Eine spezielle Eigenschaft ist gleichzeitig der größte Nachteil eines Sandbodens , nämlich dass er sich durch permanente Trockenheit auszeichnet. Grund dafür ist, dass das Regen- und Gießwasser sofort versickern. Auch Nährstoffe besitzt der Sand kaum. Und wenn Sie ihn mit denselben anreichern, werden diese schnell wieder ausgewaschen, egal ob er an einem schattigen oder sandigen Standort steht.

Insbesondere im Winter, wenn der Boden brach liegt, verliert er an seiner ohnehin geringeren Wertigkeit. Das Bestreben eines jeden ambitionierten Gärtners sollte es sein, die vorgenannten Eigenschaften zu verbessern. Wir zeigen Ihnen wie.
Je sorgfältiger Sie den Boden bearbeiten, desto besser gelingt Ihnen das.

Tipp 1: Anreichern mit Humus
Reichern Sie ihn mit anorganischen und organischen Nährstoffen an, damit Ihre Pflanzen über die gesamte Wachstumssaison gut versorgt sind. Es empfiehlt sich, im Frühjahr eine dicke Schicht reifen Kompost in den Sandboden einzuarbeiten. Dadurch erhöhen Sie nicht nur seinen Nährstoffgehalt. Sie verändern auch seine Struktur. Dies wiederum wirkt sich auch positiv auf die Standfestigkeit aus, die der Boden den Wurzeln der Pflanzen bieten kann.

Tipp 2: Windschutzhecken
Um das Austrocknen des Bodens zu verlangsamen, legen Sie in Ihrem Garten Windschutzhecken an. Diese halten starke Winde von Ihren Beeten ab.

Tipp 3: Auswaschen verhindern
Das starke Auswaschen des Bodens im Winter verhindern Sie, indem Sie im Herbst Gründüngungspflanzen ansäen, die bis zum kommenden Frühjahr stehen bleiben. Ihren Sandboden müssen Sie mit mehr Wasser versorgen als andere Böden. Damit dieses nicht vorschnell verdunstet, mulchen Sie Ihre Beete.

Ganz schön viel Arbeit, denken Sie? Sie lohnt sich, zumal der sandige Boden auch Vorteile gegenüber schweren Böden besitzt. Bereits die ersten Sonnenstrahlen des Jahres erwärmen ihn, während Ton- und auch Lehmböden bis in das Frühjahr hinein kalt bleiben (siehe auch Lehmboden verbessern). Somit können Sie auf dem Sandboden mit der Aussaat und Pflanzung eher beginnen und auf eine zeitigere Ernte hoffen.

Auch lässt sich der Sandboden besser bearbeiten als Lehm- und der Tonböden, weil in den feinkörnigen Untergrund die Blätter des Spatens und der Hacke leichter eindringen. Letztlich kommen eine Menge Pflanzenarten auf trockenen Böden besser zurecht als auf nassen. Welche das sind, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten.

Pflanzenarten, die sich für trocken-sandige Böden eignen




Zierpflanzen und Blumen für den trockenen, sandigen Boden

Viele Zierpflanzen oder Ziersträucher sind so anspruchslos, dass sie auch ohne großen gärtnerischen Aufwand auf dem trockenen und sandigen Gartenboden gedeihen. Achten Sie bei ihrer Zusammenstellung darauf, dass sie hinsichtlich des pH-Wertes, der Lichtverhältnisse, Temperaturen und des Wasserbedarfs ähnliche Ansprüche besitzen.

Im Allgemeinen können Sie sich bei der Zusammenstellung von Pflanzen für bestimmte Gartenbereiche an der Natur orientieren. Arten, die in ihren Ursprungsgebieten eine Symbiose bilden, kommen auch im Garten am besten in unmittelbarer Nachbarschaft zurecht.

Begeben Sie sich hierzu gedanklich in die Heidelandschaft. Dort ist der Boden trocken und sandig, also ähnlich dem in Ihrem Garten.

Idee: Wie wäre es, wenn Sie einen Heidegarten anlegen oder zumindest einen Gartenraum, beispielsweise den Vorgarten oder eine Sitzecke, im Stil der Heidelandschaft gestalten? Schnell wachsende Bäume wie die Birke, die Eberesche oder die Zitterpappel spenden dem Boden lichten Schatten.

Allerdings werden sie recht hoch, so dass Ihr Garten eine gewisse Größe für diese Arten aufweisen sollte.

Alternativ entscheiden Sie sich für kleine Kiefernarten oder für schlanke Arten wie den Säulenwacholder. Auch eine Zierhecke aus Felsenbirnen, Wildrosen in unterschiedlichen Farben, Sommerflieder, Ginster und Ölweide machen sich in Ihrer Heidelandschaft gut. Nicht fehlen darf das typische Heidekraut, von dem sommer- und winterblühende Sorten angeboten werden.

Letztere erfreuen Sie in der tristen Jahreszeit mit ihren leuchtenden Blüten.

Pflegetipp: Schneiden Sie die Heidekräuter nach der Blüte kräftig zurück, damit sie nicht blühfaul werden. Die vorgenannten Pflanzen kommen am besten in einem leicht sauren Milieu zurecht. Falls Ihr Garten dieses nicht bietet, säuern Sie den Boden an. Verwenden Sie dazu organischen Dünger, auch den in aller Munde gepriesenen Kaffeesatz. Er wird von den Mikroorganismen so zersetzt, dass der pH-Wert des Bodens sinkt.

Stauden auf Sandböden kultivieren

Damit es vom Frühjahr bis in den Spätherbst in Ihrem Heidegarten abwechslungsreich blüht, setzen Sie zusätzlich Stauden, die sich auf trockenen und sandigen Böden wohlfühlen.
Königskerzen und Palmlilien kommen am besten in Einzelstellung zur Geltung. Taglilien, Schwertlilien, Mannstreu und Allium wirken hingegen auch in Gruppen oder im gemischten Staudenbeet.

Garten- und Wildkräutern wie dem Habichtskraut kann der Boden gar nicht sandig und trocken genug sein. Nur müssen Sie aufpassen, dass es sich nicht übermäßig ausbreitet. Es vermehrt sich nämlich über Ausläufer sowie über Samen, die sich im gesamten Garten verteilen.

Bergastern neigen zur Bildung von Mehltau, wenn ihre Triebe zu lange der Nässe ausgesetzt sind. Auch Staunässe vertragen sie nicht. Deswegen sind sie für den trockenen und sandigen Boden wie geschaffen. Wählen Sie mehltauresistente Sorten, dann haben Sie auch in nassen Sommermonaten an ihnen Ihre Freude.

Erwähnt werden sollen außerdem Zierpflanzen, bei denen es sich im eigentlichen Sinne um Heilpflanzen handelt wie das Johanniskraut, das insbesondere im Winter so manche Depression vertreiben kann. Ein anderes Beispiel ist der Rote Sonnenhut. Er steht im Verdacht das Immunsystem zu stärken. Für Sie als Hobbygärtner ist sein Zierwert aber mindestens so wichtig.

Um Ihr Staudenbeet aufzulockern, können Sie Ziergräser setzen wie den Bärenfell-Schwingel oder das Pfeifengras. Leichtigkeit präsentiert auch das richtig eingepflanzte Pampasgras, das je nach Sorte zwischen einem halben und drei Meter hoch wird.

Es zählt zu den Lieblingsgräsern in deutschen Gärten. Jedoch faulen seine empfindlichen Wurzeln in nassen und kalten Böden, so dass es in einigen Bodenarten schnell eingeht. Ihr Sandboden ist eine gute Alternative. Über die Jahre nimmt das Pampasgras an Umfang zu. Wenn es von innen verkahlt, hilft ihm eine Verjüngungskur. Stechen Sie es aus, teilen den Wurzelballen und setzen Sie die Teilstücke wieder in den Boden ein. Vor dem Winter schneiden Sie Gräser und Stauden nicht zurück, denn sie bilden mit Rauhreif überzogen herrliche Anblicke und bieten Garten-Nützlingen Unterschlupf und Futter.

Binden Sie die Gräser unterhalb der Blütenstände zusammen, damit keine Nässe ins Innere der Pflanzen dringt. Erst im Frühjahr nehmen Sie die alten Triebe zurück.

Möglicherweise sagt Ihnen die Heidelandschaft jedoch weniger zu und Sie möchten sich mit exotischen Gewächsen ausprobieren? Auf einem trockenen und sandigen Boden gedeihen unter anderem Sukkulenten und Kakteen.

Achten Sie bei der Auswahl auf winterharte Arten, damit diese auch in der kalten Jahreszeit im Freien verbleiben können. Typische Dickblattgewächse sind das Buntlaubige Fettblatt, die Fette Henne, der Dach-Hauswurz, das Dickblatt, Agaven und die Freiland-Kakteen, bei denen die Opuntien aufgrund ihrer bis zu handtellergroßen Glieder auch in hiesigen Breiten sehr attraktiv wirken.

Eisige Temperaturen machen ihnen im Winter nichts aus, vielmehr können sie unter der anhaltenden Nässe Schaden nehmen, die in ihren Ursprungsgebieten nicht vorherrscht. Damit Ihre Opuntien gut über den Winter kommen, düngen Sie sie während der Wachstumsperiode ausreichend, damit sie genügend Nährstoffe einlagern. Falls ihre Triebe dennoch erschlaffen, warten Sie das Wachstum im kommenden Frühjahr ab und verjüngen Sie sie bei Bedarf.

Die beliebte Hortensie wiederum wächst nur auf aufgewerteten Sandböden richtig gut. Das Pflanzenloch sollte also vorher mit reichlich Humus aufgefüllt und gut durchgemischt werden.

Heckenpflanzen für sandige Bodengegebenheiten

Es gibt eine große Auswahl an Heckenpflanzen, die sehr anspruchslos sind und selbst auf trockenen Erdböden mit hohem Sandanteil problemlos wachsen. Vor dem Kauf sollte man sich aber eingehend informieren welche Heckenart für diese speziellen Begebenheiten des Erdreichs geeignet sind.

Wer große Hecken um das ganze Grundstück haben möchte, steht vor einer großen Herausforderung wenn rundherum der Boden mit Humus angereichert und verbessert werden soll. Dann lieber doch zu einer Hecke greifen, die mit dem Ist-Zustand klar kommt.

Gut geeignet für sandige Standorte sind:

Nutzpflanzen für den trockenen, sandigen Boden

Ein dürrer Boden mit einem hohen Sandanteil bedeutet aber noch lange nicht, dass man hier nicht auch Nutzpflanzen und Obstbäume anpflanzen kann. Ein klassischer Apfelbaum etwa fühlt sich je nach Sorte auch auf kargen Böden wohl. Vorher aber genau erkundigen ob sandige Bodengegebenheiten vertragen werden.

Wissen Sie den Geschmack und den Nährwert von von jungen Kartoffeln und frischem Spargel zu schätzen? Dann bauen Sie die Zutaten für Ihr Lieblingsgericht doch einfach in Ihrem Garten an.

Wählen Sie frühe Kartoffelsorten, damit Sie die Pflanzen zeitig aus dem Boden nehmen und das Beet für Folgefrüchte nutzen können. Falls Ihnen eine große Gartenfläche zur Verfügung steht, können Sie sich rund ums Jahr mit Kartoffeln selbst versorgen.

Probieren Sie unterschiedliche Sorten aus, denn sowohl geschmacklich als auch hinsichtlich der Festigkeit unterscheiden sich die Knollen gewaltig. Unter den Küchenkräutern bevorzugen einige Arten den sandigen und trockenen Boden. Zu ihnen zählt der Lavendel, der aus mediterranen Regionen stammt. Damit seine Triebe von unten nicht verkahlen, schneiden Sie ihn nach der Blüte kräftig zurück. Wer eine Kräuterspirale mit unterschiedlichen Bodenarten besitzt oder Erfahrungen mit Kräutergärten hat, wird sich mit unterschiedlichen Ansprüchen bereits auseinandergesetzt haben.

Sie können das Schnittgut frisch verwenden oder trocknen. Es wirkt beruhigend und sorgt in einen Kissenbezug gefüllt für einen erholsamen Schlaf.

In Ihren sandigen Garten passen außerdem der Thymian, der Rosmarin und der Oregano. Alle Kräuter geben nicht nur Gerichten einen würzigen Geschmack, sie duften auch herrlich. Setzen Sie sie also ruhig in die Nähe Ihrer Sitzecke. Um Ihre Möhren und Zwiebeln werden Sie andere Gärtner beneiden. Denn auch diese Arten gedeihen nirgendwo so gut wie auf einem trockenen und sandigen Boden.

Wenn Sie Ihren Sandboden mit Kompost anreichern, steht dem Gedeihen von Hülsenfrüchten wie Erbsen und Bohnen nichts im Wege. Sie zählen zu den Leguminosen, die in der Lage sind, Stickstoff zu sammeln und Ihren nährstoffarmen Boden aufzuwerten. Hülsenfrüchte verfügen über viel pflanzliches Eiweiß und Lezithin. Beide Inhaltsstoffe kommen Ihrer Gesundheit zugute.

Gründe gibt es also genug, sich für diese Gemüsearten zu entscheiden. Weniger gut kommen auf dem sandigen Boden sämtliche Kohlarten zurecht, denn sie mögen es feucht und nährstoffreich. Aber mal ehrlich, gibt es nicht auch für die kalte Jahreszeit ausreichend Alternativen wie beispielsweise die Schwarzwurzel? Sie lässt sich ab November den ganzen Winter über ernten. Arbeiten Sie im Frühjahr ausreichend Kompost in den Boden ein und halten Sie ihn unkrautfrei, damit die Wurzeln im Wachstum nicht gestört werden.

Eine echte Vitamin-C-Bombe für den Winter ist der Meerrettich. Damit er gut wächst, müssen Sie ihn ausreichend gießen. Ansonsten ist er völlig unproblematisch in der Pflege. Einmal ausgelegt, können Sie die nachwachsenden Wurzeln über viele Jahre ernten.