Unkraut verwerten & sinnvoll verwenden

Unkraut jäten was nicht gewollt ist und einfach da wächst wo es möchte sowie Beete von Wildwuchs befreien – Welcher Gartenbesitzer kennt das nicht? Eimerweise zupft man alle möglich Unkräuter aus der Erde, meistens auch mit Wurzeln, um sie dann in die Biotonne zu werfen.

Wir möchten in diesem Beitrag aufzeigen, wie man Unkraut verwerten kann und sinnvoller verwendet als die einfache Entsorgung. Denn was die meisten umgangssprachlich als Unkraut bezeichnen, sind in vielen Fällen Wildkräuter, Heilkräuter oder auch Wildgemüse. Jedes einzelne Wildkraut hat andere Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe welche in der frischen Küche Anwendung finden kann. Man selbst seine Einstellung zum Unkrautstechen dahingegen ändern, als das man die Tätigkeit eher als Wildkraut-Ernte bezeichnet.

Verwertungsmöglichkeit 1: Kompostieren
Wer wirklich nichts mit Wildkräutern am Hut hat und diese auch nicht in der täglichen Küche verwerten möchte, der kann die gezupften Exemplare gesammelt und ggf. zerkleinert in den Kompost geben. Die verschiedenen Pflanzen fügen dem Kompost wertvolle Inhaltsstoffe zu, verrotten schnell und bieten Insekten, die im Kompost leben Nahrung um den Rottungsprozess noch besser voranzutreiben.

Vewertungsmöglichkeit 2: Wildkrautsalate
Anstatt die Wildkräuter wegzuwerfen, kann man sich zunächst einmal mit ihnen beschäftigen um zu schauen welche von Ihnen essbar sind und was für Inhaltsstoffe sie aufweisen. Die meisten von Ihnen können nämlich zu einem frischen Salat verarbeitet oder hinzugegeben werden und schmecken nicht nur frisch und köstlich sondern tragen einen wertvollen Beitrag zum Vitaminmix bei.

Verwertungsmöglichkeit 3: Kochen mit Unkräutern
Genauso wie sie frisch zu essen, können sie in der Küche auch zum Kochen verwendet werden. Eine gesunde Brennnesselsuppe zum Beispiel oder als Gewürz für andere Speisen ist eine sinnvolle Gebrauchsmöglichkeit um die Unmengen an wildwachsenden Kräutern im Garten Herr zu werden.

Verwertungsmöglichkeit 4: Sud und Jauche herstellen
Selber und natürlich Dünger herstellen? Das geht zumindest mit der Brennnessel wenn man sie mit Wasser und über ein paar Wochen stehen lässt. Das Ergebnis ist entweder ein toller Naturdünger in flüssiger Form für alle Gartenpflanzen oder ein Biopestizit gegen Schädlinge.

Ideen und Tipps ausgewählte Unkräuter zu verwerten

Um ein wenig mehr ins Detail zu gehen, haben wir hier zahlreiche als „Unkraut“ bezeichnete Wildkräuter samt Ideen zur sinnvollen Verwertung aufgelistet.

Löwenzahn
Löwenzahln wächst fast überall und findet auch in den engsten Fugen Platz. Statt ihn auszustechen und zu entsorgen, kann er vor allem als Löwenzahnsalat verwendet werden. Schmackhaft sind vor allem die jungen Blätter. Sie strotzen nur so vor Eisen, haben reichlich Vitamine sowie Mineralstoffe. Auch in Quark gerührt oder als Löwenzahnsirup kann er in der täglichen Küche zum Einsatz kommen.

Gänseblümchen
Beim Gänseblümchen, welches sich vornehmlich in gepflegten Rasenflächen breit macht, kann nicht etwas das Blattwerk gegessen werden, sondern lediglich die halb geöffneten Knospen der Blüte. Man benötigt also ein gutes Timing bei der Ernte dieser Gartenkräuter.
Anwendung finden sie als Beigabe in gemischten Salaten.

Giersch
Auch Giersch ist in den meisten deutschen Gärten kein gern gesehener Gast. Ernten Sie ihn einfach für den Verzehr in der Küche, denn man kann die ebenfalls jungen Blätter als Beigabe zu Salaten oder zum Würzen von Suppen verwenden. Giersch besitzt wertvolle Inhaltsstoffe wie Eisen, Kalium oder Karotin.

Brennessel
Kaum eine Pflanze stört den ordnungsliebenden Gärtner so sehr wie die Brennnessel. Sie piekst und bildetet unterirdische stark verzweigte Ausläufer, so dass sie nur iin frühem Stadium gänzlich entfernt werden kann. Ihre jungen Blätter aber besitzen extrem viel Vitamin-C, sowie Kalzium, Eisen und Vitamin B. In der Literatur wird sie auch als Heilpflanze bezeichnet. Verarbeiten kann man sie als:
Brennesseltee
Brennesselsuppe
Brennesselspinat

Gundermann

Seltener in Privatgärten, aber dennoch ein essbares Wildkraut zum Würzen von Speisen aller Art. Für sich alleine verspeist, schreckt der strenge Geschmack ab, jedoch in Kombination mit anderen Wildkräutern oder zum Verfeinern von Kräuterbutter, Kräuterquark oder Suppen spielt er seine ganze Stärke aus. Besitzt viel Vitamin C, Kieselsäure sowie Kalium.

Breitwegerich

Auch mit dem Breitwegerich können in der Küche sinnvolle, geschmackliche Ergänzungen vorgenommen werden. Als Beigabe zu Kräutertees können die jungen Blätter einen Beitrag leisten. In getrockneter Form kommt es dem Gewürz Majoran sehr ähnlich und selbst die jungen Knosepen können zur Salatverfeinerung genutzt werden.

Vogelmiere

Die Blätter der Vogelmiere können ebenfalls wunderbar als Tee getrunken werden. Auch Salatspeisen können mit den Vitamin-C haltigen Wildkraut angereichert werden.

Sauerampfer

Der allgemeine Sauerampfer findet in der Küche vielfältig Verwendung. Zum Einen als Salatbeimischung oder als sogenannte „Ampfersuppe“. Auch klein gehackselt können Ei-Speisen wie Eieromelette verfeinert werden.

Rotklee

Ein Ärgernis eines jeden Gärtners, der einen gepflegten Rasen sein eigen nennen möchte, ist der Rotklee. Dabei kann er jede Suppenküche geschmackvoll aufwerten. Geschmacklich ist er dem Feldsalat sehr ähnlich so dass Salate als auch Suppen aller Art von ihm profitieren können.

Praktische Anleitung im Video zur Verwertung und Nutzung von Unkraut aller Art.