Gartenboden – Arten und Eigenschaften

Wer einen wunderschön florierenden Garten mit vielen unterschiedlichen Farbakzenten haben möchte, der benötigt neben dem entsprechenden Fachwissen auch eine gewisse Kenntnis über den Gartenboden bzw. die Bodenbeschaffenheiten.

Grundsätzlich kann man sagen, dass der perfekte Gartenboden gut durchlüftet ist sowie aus krümeliger Erde besteht, die hinreichend viel Wasser speichern kann. Auch reichlich Nährstoffe sind für die meisten Pflanzen von Vorteil, wenn auch nicht zwingend. In der Praxis erfüllen diese Eigenschaften eine Mischung aus Sand, Lehm, Ton sowie Humus.

In den meisten deutschen Gärten findet folgende Bodenarten:

1. Sandiger Boden

Dieser Boden besteht aus vielen kleinen Sandkörnern, den man im Endeffekt nicht formen kann. Er klebt nicht an den Fingern, lässt sich aber leicht bearbeiten, durchharken usw. Wenn man ihn zwischen den Fingern ein wenig reibt, merkt man die einzelnen Sandkörner. Es gibt viele geeignete Pflanzen für sandigen Boden, die diese Gegebenheiten akzeptieren oder sogar lieben.

2. Lehmige Böden

Klassischer Lehmboden speichert am besten Wasser und besitzen eine hohe Nährstoffdichte. Er besteht aus kleinen Sandpartikeln sowie tonähnlichen Bodenpartikeln, welche man mit den Händen formen kann. Wenn diese Bodenart trocken wird, wird sie rissig und hart. Um hier einen perfekten Gartenboden heraus entstehen zu lassen, sind regelmäßige Humusgaben sinnvoll. Siehe hierzu auch Tipps zum Lehmboden verbessern.

3. Leichter Sandboden
Wenn man im Garten leichten Sandboden hat, besitzt er normalerweise nur wenig Nährstoffe und eine schlechte Speicherfähigkeit von Wasser. Er ist aber sehr gut durchlüftet und lässt sich ohne große Anstrengungen bearbeiten. Auch hier kann durch Kalkzugaben sowie Humus eine Bodenverbesserung herbeigeführt werden.

4. Tonboden
Diese Bodenart zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Formfestigkeit aus, ähnlich wie Knete. Sie sind sehr schwer, speichern viel Feuchtigkeit und lassen sich nur mühsam bearbeiten. Hier birgt sich immer die Gefahr von Staunässe, was einige Gartenpflanzen gar nicht mögen, schwächeln und absterben. Auch eine Durchlüftung ist nur unzureichend gewährleistet.

5. Schwerer Boden
Ein schwerer Boden ist im Grunde eine umgangssprachliche Form, eines tonartigem Bodens. Je mehr Ton enthalten ist, desto schwerer wird er. Umso körperlich anstrengender wird auch dessen Bearbeitung.

6. Saurer Boden
Man spricht von einem sauren Boden, wenn sein pH-Wert unter 5 liegt. Manche Pflanzen benötigen saure Gartenböden, andere wiederum alkalische Böden. Hier hilft nur messen und ggf. gegensteuern. Mit Kalk erhöht man den pH Wert, mit Humus, Kaffeesatz, Eichenlaubkompost, Nadelerde oder Eisensulfat verringern sie den pH Wert.




7. Alkalischer Boden
Das Gegenteil vom sauren Boden ist ein alkalischer Boden mit einem typischen pH Wert von mehr als 7. Um Gartenboden alkalisch zu machen, kann Kalk eingearbeitet werden.

Hier eine Übersichtstabelle ob und inwieweit sie ihren Boden bei gegebenem oder gemessenen pH-Wert kalken müssen um bessere Wachstumsergebnisse bei Ihren Gartenpflanzen zu erzielen.

pH WertEinstufungKalkbedarf
< 4,5sehr sauersehr hoch
4,6-5,5sauerhoch
5,6-6,5leicht sauerniedrig
6,6-7,2neutralErhaltungskalkung
> 7,2alkalischkeiner

Oft wird gefragt, welches denn nun der beste Boden im Garten ist? Wie sooft gibt es dafür keine eindeutige Antwort, denn es kommt letztendlich auf die Pflanzenauswahl und dessen Bodenbedürfnisse an. In Literatur und Praxis gilt jedoch eine Mischung aus lehmigem und sandigen Boden als beste Bodenart, weil er vergleichsweise leicht zu bearbeiten ist, und für den Großteil der hiesigen Kulturen ausreicht.

Der pH Wert eines Gartenbodens

Für viele Anfänger und Hobbygärtner ist der ominöse pH Wert ein Brief mit sieben Siegeln, aber im Grunde recht leicht zu verstehen. Wir wollen ein wenig Licht ins Dunkel bringen.

Oftmals wollen einige Gemüsepflanzen einfach nicht richtig wachsen. Und wenn es nicht am Standort liegt, dann mit großer Gewissheit am Boden, der neben dem pH Wert noch viele andere Faktoren aufweisen, die das Wachstum beeinflussen.
Der pH-Wert selber gibt darüber Aufschluss wie stark und gut Nährstoffe aus dem Boden durch die Pflanze mobilisiert werden können. Auch die Mineralisierung sowie das Keimverhalten werden in erheblichen Maße durch den potentia Hydrogenii Wert beeinflusst.

Jeder Gärtner kann selber den pH-Wert seines Gartenbodens messen bzw. messen lassen. Dies erfolgt durch eine Bodenanalyse im Labor oder mittels Bodenprobentests aus dem Fachhandel. Dies sollte noch vor der Wachstumsperiode im Frühling geschehen um rechtzeitig Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Wer viel Regenwasser für den Garten sammelt und ausschließlich mit Regenwasser gießt, sollte wissen, dass in diesem Wasser kaum Kalk vorhanden ist. Daher auch die Bezeichnung „saurer Regen“. Wer zum Beispiel Brunnenwasser hat, welches stark kalkhaltig ist, muss weniger darauf achten, dass sein Boden zu sauer wird.

In beiden Fällen können aber Messungen Aufschluss geben, denn auch ein zu hoher pH Wert ist bei vielen Gartenpflanzen nicht gut, können doch so weniger Eisen und Magnesium aufgenommen werden

Garten-Held Tipp: Ph-Boden-Schnelltest

Ein Schnelltest zum selber messen bieten sogenannte Bodentester im Fachhandel. Diese sind günstig, einfach zu handhaben und geben schnell Aufschluss über die benötigten Gegenmaßnahmen.
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