Erst Lichtertraum dann Gartenbaum

„Alle Jahre wieder, kommt das Christus Kind“… und der Christbaum. So überlegt der weihnachtlich gestimmte Gartenfreund, ob es diesmal nicht doch ein Weihnachtsbaum im Topf sein kann.

Dieser könnte dann selbstverständlich auch nach den anstrengenden Festtagen mit seinen „grünen Blättern“ wieder den Garten bereichern.

Das Angebot ist jedes Jahr groß, aber wenn die von Lametta & Kugeln wieder befreite Nordmann-Tanne eine Chance zum Überleben haben soll, gibt es ein paar Tipps zu beachten, die wir euch hier vorstellen möchten.

Von billig bis Prachtstück – Was ist bessere Wahl?

Viel von dem was in der Vorweihnachtszeit angeboten wird, ist im engeren Sinne zwar ein Weihnachtsbaum im Blumentopf, oft genug ist das gute Stück aber mit viel zu kleinen oder gekappten Wurzelballen auf den Markt gekommen. Manche kommen sogar gänzlich ohne Ballen auf den Verkaufsstand.

Hinzu kommt, dass Sie bis zum Verkauf nicht genug Wasser erhalten haben und dementsprechend wenig Aussicht darauf hat, nach der Bescherung im Garten anzuwachsen. Selbst Bewurzelungspulver kann da nicht mehr helfen.

Eine weitaus bessere Möglichkeit ist es, in der Baumschule seines Vertrauens einen Weihnachtsbaum auszusuchen. Neben einer deutlich größeren Auswahl an Bäumen, wird hier außerdem entweder frisch gehoben oder in ein Tuch gewickelten Ballen abgegeben.

Dass man nicht einfach mit Klapp-Spaten in den Tannenforst marschiert, um dort ein eigenes Bäumchen auszugraben, versteht sich von selbst. Wildern ist also nicht erlaubt.

Potenzielles Einpflanzen bereits vor dem Kauf planen

Soll der Christbaum nach der Bescherung weiterleben, solltest Du Dir bereits ein geeignetes Plätzchen im Garten aussuchen. Idealerweise passt er dann zum vorhandenen Bestand in Form, Art sowie Größe und bekommt einen Platz, der seinen Standortbedingungen erfüllt.

Tipp: Besitzt Du kein eigenes Grundstück und es ist dir einfach zu schade den lebenden baum einfach wegzuschmeißen, suche ein Gespräch mit den Waldeigentümern oder Förstern in Deiner Umgebung.

Förster sagen Dir dann entsprechend auch, welche Baumsorten sie in ihrem Waldrevier haben möchten und wo Du den Baum eingraben darfst. Man hat in diesem Fall dann immer ein tolles Ziel für einen Spaziergang um „Deinen“ Baum zu einen Besuch abzustatten und dessen Wuchsentwicklung zu verfolgen.

Ein Auspflanzen klappt exakt so wie bei allen anderen größeren Gehölzen:

  1. Großes Loch ausheben (doppelt so tief und breit wie der Ballen)
  2. Komposterde hinzufügen
  3. Pflanztuch entfernen
  4. Einsetzen und Ballen festtreten
  5. Ordentlich Angießen

Wenn du noch etwas Gutes tun möchtest, streue noch etwas Hornspäne hinzu um das Anwachsen zu erleichtern.

Übrigens sind Kiefern, Douglasien und Rotfichten als Christbäume die aussichtsreichsten Kandidaten für eine Auspflanzung. Die allseits beliebten Nordmanntannen kann man mit weniger Erfolg wieder auspflanzen.

Umgang mit dem Baum im Haus

Wer zu denjenigen Menschen gehört, die den Christbaum mehrere Wochen über im geheizten Wohnzimmer haben möchten, sei gesagt, dass jeder Baum im Topf diese Situation nicht aushält. Ein extremer Temperaturwechsel sowie trockene Heizungsluft tötet jedes Freiluftgewächs.

Tipp 1: Wenn die Möglichkeit besteht, sollte der Baum erst kurz vor Heiligabend ins Haus gestellt werden. Hierbei ist auf den Standort zu achten, der nicht an einem Heizkörper und nicht am Kamin sein sollte.

Tipp 2: Das endgültige Einpflanzen sollte dann ca. 1 Woche später also spätestens nach Silvester erfolgen. So steigt die Chance auf ein erfolgreiches Anwachsen und ein Baum wurde vom weihnachtlichen Konsumzwang gerettet.

Pflanztipp: Ist der Boden noch gefroren, kann alternativ ein großer Mörtelkübel genommen werden, der mit Komposterde gefüllt wird. Platziert ihn dann an einem geschützten Ort wo er bis zur eigentlichen Pflanzung verbleibt.

Tipp 3: Solange der Christbaum im Haus verbleibt, benötigt er entsprechend viel Wasser. Hier gilt weniger kleckern, mehr klotzen. Die Chance auf Überleben des Baumes steigt deutlich bei größeren Wassergaben. In beheizten Wohnungen verdunstet das Wasser schneller als man denkt.

Fazit:
Der Christbaum im Topf ist eine hervorragende Idee und ermöglicht, bei entsprechender Planung und Vorraussicht, nach dem Fest den eigenen Garten zu verschönern.